[Thema: Verkalkungen im Hoden, Leberflecken / Switchboard 167, Dezember 2004]
Hallo Doc K!
Bei mir fing es an, daß ich Schmerzen im linken Hoden hatte. Später strahlte der Schmerz auf das Bein aus. Schließlich bin ich zu meinem Hausarzt gegangen und der hat das Bein und beide Hoden abgetastet, aber nichts feststellen können. Dann bin ich zur Urologin gegangen, die aber auch nichts feststellte außer solchen Verkalkungen in beiden Hoden. Sie fragte, ob ich mal eine Entzündung im rechten Hoden gehabt habe und ich verneinte dies. Als sie dann im linken Hoden auch eine Verkalkung fand, meinte sie, daß die Verkalkung wohl normal sei. Was für eine Aussage von einer Ärztin! Da war ich natürlich ganz und gar verunsichert. Meine Frage nun: ist eine Verkalkung im Hoden normal oder nicht, und kann dies gefährlich werden bzw. Krebs daraus entstehen? Noch etwas: ich bin 22 und fahre mind. 10.000 km im Jahr mit dem Fahrrad. Und Fahrrad fahren soll ja eine Ursache für Schmerzen im Hoden sein? Zum Schluß noch dies: ich habe einen Leberfleck auf dem Hodensack, ist das gefährlich? Ich habe auch welche, dickere, auf dem Rücken, aber die werden einmal im Jahr kontrolliert. Auf dem Hodensack ist ca. 1,5mm im Durchmesser und dunkelbraun.
Verkalkungen im Hoden können zwei Ursachen haben: Entweder sind sie ein Überbleibsel abgelaufener Entzündungen oder sie sind Folge von Durchblutungsstörungen. In Ihrem Fall würde ich vermuten, dass sich die Verkalkungen aufgrund von mangelnder Durchblutung gebildet haben. Sie haben ja auch schon selbst daran gedacht, dass die Ursache beim Radfahren zu suchen sein könnte. Also kann ich nur unbedingt zu mehr Pausen beim Radfahren raten. Sie tun Ihren Hoden einfach nicht gut, wenn der Sattel zu hart und die Dauer des Druckes zu lang ist.
Gefährlich sind einzelne Verkalkungen nicht – je mehr es jedoch werden, desto mehr funktionsuntüchtiges Hodengewebe schleppen Sie sozusagen mit sich herum. Irgendwann, auch wenn es lange, lange dauert, beeinträchtigt so etwas womöglich die Hodenfunktion. Krebs entsteht aus solchen Ablagerungen jedoch nicht!
Zu den Leberflecken: auch solche am Hodensack müssen regelmäßig kontrolliert werden. Jegliche Veränderung (Farbe, Größe oder Form, Verschorfung, Schuppung, Jucken oder gar Blutung) sollten immer zu Bedenken Anlass geben. Aber keine Panik: achten Sie einfach gut darauf und lassen Sie (so wie am Rücken) ruhig mal eine Untersuchung machen. Sie gehen sehr aufmerksam mit sich um und das ist gut so!
[Thema: Hodenverdickung / Switchboard 165, August 2004]
Hallo,
vor mehreren Monaten bemerkte ich nach dem Baden eine Verdickung am linken Hoden bzw. innerhalb des linken Hodensacks. Ich kann eine solche Verdickung jedoch nicht am rechten Hoden entdecken. Die Lage der Verdickung ist unterhalb des Hodensacks und anscheinend ist sie im Hodensack und am Hoden verschiebbar. Beim Abtasten entsteht ein unangenehmes Gefühl, jedoch kein starker Schmerz. Als kleiner Junge hatte ich Hodenhochstand, welcher mittels Hormonbehandlung erfolgreich therapiert wurde. Worum könnte es sich hierbei handeln?
Vielen Dank für die Information und freundliche Grüße
Oje! Das hört sich gar nicht gut an! Wir haben solche Symptome schon öfter mal kommentiert und sind inzwischen dazu übergegangen, einen Arztbesuch zu empfehlen. Es kann sich um Abblagerungen handeln, die wirklich nicht weiter schlimm sind; dies gilt vor allem dann, wenn sie nicht auffällig größer werden und Deine Schilderung deutet zumindest darauf hin, dass die Verdickung zu dieser Kategorie gehören könnte! Das muss sich aber jemand mit medizinischem Sachverstand live anschauen – also bitte sofort zum nicht-virtuellen Doktor gehen.
[Thema: Hodenverhärtung / Switchboard 157, April 2003]
Vor einiger Zeit fiel mir auf, dass ich am linken Hoden eine etwa 1 mm große, runde Verhärtung habe. Eine weitere, etwas kleinere, liegt am oder im Nebenhoden. Die erste liegt wiederum wahrscheinlich auch im oder am Nebenhoden. Ich beobachte diese Verhärtungen seit einiger Zeit, doch sie sind weder gewachsen noch haben sie sich sonst in irgendeiner Weise verändert. Mein linker Hoden hängt auch etwas weiter runter als der rechte, die Hoden an sich sind jedoch gleich groß. Ich muss dazu erwähnen, dass ich leidenschaftlicher Mountainbiker bin und gelesen habe, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Verhärtungen bei Bikern erhöht ist - so haben laut einer Studie 94 von 100 Mountainbikern Verhärtungen oder Zysten. Jetzt ist natürlich meine Frage, was es denn sein könnte? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Hallo lieber Frager! Schön, dass Du so gründlich beim Abtasten bist und aufmerksam verfolgst, was sich bei Dir tut. Das machen immer noch viel zu wenig Männer und so manche Beschwerden könnten dadurch früher erkannt und behandelt werden.
Über das von Dir beschriebene Problem haben wir im Switchboard vor einiger Zeit schon einmal berichtet. Es hört sich so an, als ob es sich um Nebenhodenzysten (Spermatocele) handelt. Das sind gutartige Erweiterungen im Bereich des Nebenhodens, insbesondere des Nebenhodenkopfes. Sie treten auch ohne die von Dir überlegte Ursache recht oft bei Männern auf. Laß auf alle Fälle mal eine ärztliche Untersuchung durchführen - ein guter Hausarzt müsste hier für die Eingangsuntersuchung eigentlich reichen. Bei einer weitergehenden Untersuchung beim Urologen könnte auch ein Ultraschall des Scrotalinhaltes (Inhalt des Hodensackes) durchgeführt werden, damit definitive Sicherheit erlangt wird.
Hinweis: Solange solche Verhärtungen nicht extrem gehäuft auftreten, schmerzhaft sind oder kontinuierlich anschwellen, besteht auch kein Grund, operativ vorzugehen.
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