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Doc K!

[Thema: Diabetes und Lustfähigkeit/ Switchboard 169, April 2005]

Hallo Doc K!
Wirkt sich eigentlich Diabetes auf Lust- oder Sexfähigkeit aus? Ich muss zweimal am Tag spritzen und bin 57 Jahre alt.


Ja, Diabetes Mellitus hat leider bei längerem Bestehen große Auswirkungen auf die Durchblutung und auf das Nervensystem, insbesondere auch auf die Genitalorgane. Es kommt oft zur sogenannten Mikroangiopathie, d.h. die kleinen Haargefässe werden mehr und mehr verlegt und die Durchblutung der Organe dadurch eingeschränkt. Die Makroangiopathie (Verlegung der großen Gefässe) ist eine spätere Komplikation, die ebenfalls zu Durchblutungsstörungen führt. – Dass sich dies nachteilig auf sexuelle wie auch andere Aktivitäten auswirkt, ist sicher vorstellbar. Daneben werden durch den Diabetes Mellitus auch Nerven geschädigt und es kommt zu Nervenleitungsstörungen. Deutlich spürbar ist dies bei sogenannten Empfindungsstörungen, hier ist dann die Sensibilität eingeschränkt, weil ja z.B. ein Hautkontakt nicht mehr korrekt ans Gehirn weitergeleitet wird.

Das alles kann früher oder später auch zu Erektionsstörungen führen. Ein Großteil der erektionsfördernden Medikamente ist gerade für Diabetiker sehr nützlich, weil diese Medikamente direkt und lokal am Schwellkörper des Penis wirken. Bedauerlicherweise kann man oft an den bereits bestehenden Veränderungen nichts mehr ändern, jedoch kann einem Fortschreiten der Erkrankung durch eine strenge Blutzuckereinstellung, Ernährungsumstellung mit Gewichtsabnahme und regelmässiger sportlicher Aktivität von 2-3 mal pro Woche, sehr wohl entgegen gewirkt werden. Scheuen Sie sich also in Ihrem Fall nicht, Ihr Sexleben auch durch eine medikamentöse Unterstützung, falls vom Herz-Kreislauf-System nichts dagegen spricht, im Zweifel wieder etwas aktiver zu gestalten!



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